Fleischerhandwerk fordert politische Weichenstellungen zur Bundestagswahl 2025

04.02.2025
Fleischer an der Theke
© Deutscher Fleischer-Verband e.V.

Das deutsche Fleischerhandwerk steht vor großen Herausforderungen. In einem aktuellen Positionspapier hat der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) zehn zentrale Forderungen an die Politik formuliert, um die Zukunft der Branche zu sichern. Die Fleischer-Innung Rhein-Erft unterstützt diese Anliegen und fordert eine stärkere Berücksichtigung des Handwerks in der politischen Agenda.

  1. Ernährungsstrategie von Ideologie befreien: Politische Entscheidungen sollten sachlich und ohne ideologische Einflüsse getroffen werden. Anstelle von Eingriffen in die Essgewohnheiten der Bevölkerung plädiert der DFV für eine ausgewogene Ernährungsaufklärung.
     
  2. Tierhaltung sachgerecht regeln und finanzieren: Es bedarf klarer Regelungen für die Tierhaltung, die in der richtigen Reihenfolge umgesetzt werden. Zunächst sollten gesetzliche Vorgaben für Haltungsformen auf europäischer Ebene etabliert werden, bevor über Finanzierungsfragen entschieden wird.
     
  3. Bürokratieabbau vorantreiben: Die zunehmende Bürokratie belastet das Fleischerhandwerk erheblich. Der DFV fordert die Umsetzung konkreter Vorschläge zum Bürokratieabbau, wie die Ausnahme des Fleischerhandwerks aus bestimmten gesetzlichen Regelungen.
     
  4. Fachkräftesicherung gewährleisten: Angesichts des demografischen Wandels ist die Sicherung von Fachkräften essenziell. Der DFV spricht sich für eine praxisnahe Ausbildung und die Förderung des Handwerks als attraktiven Arbeitgeber aus.
     
  5. Nachhaltigkeit fördern: Das Fleischerhandwerk unterstützt Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion und betont die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
     
  6. Wertschätzung für Lebensmittel steigern: Der DFV plädiert für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln und weist darauf hin, dass der Kostendruck in der Produktion der Verantwortung gegenüber Mensch und Tier nicht gerecht wird.
     
  7. Regionale Strukturen stärken: Die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe und dezentraler Tierhaltung sollte anerkannt und gefördert werden, um eine nachhaltige Lebensmittelversorgung sicherzustellen.
     
  8. Finanzierung der Umgestaltung der Landwirtschaft klären: Bevor zusätzliche finanzielle Mittel von Verbrauchern gefordert werden, sollten bestehende Agrarsubventionen überprüft und gegebenenfalls umgeschichtet werden.
     
  9. Praxisgerechte Regelungen für kleine Betriebe schaffen: Regelungen sollten so gestaltet sein, dass sie auch von kleinen handwerklichen Betrieben umgesetzt werden können, um deren Überlebensfähigkeit zu sichern.
     
  10. Dialog zwischen Politik und Handwerk intensivieren: Ein faktenbasierter und praxisorientierter Dialog zwischen Politik und Handwerk ist notwendig, um gemeinsam sachgerechte Lösungen zu erarbeiten.

Die Fleischer-Innung Rhein-Erft schließt sich diesen Forderungen an und ruft dazu auf, die Anliegen des Fleischerhandwerks in den politischen Entscheidungsprozess einzubeziehen. Nur mit durchdachten und realitätsnahen Rahmenbedingungen kann das Handwerk auch in Zukunft erfolgreich bestehen.

Quelle: Deutscher Fleischer-Verband e.V.