Der erste Bauabschnitt des Campus Handwerk ist fertiggestellt
Der erste Bauabschnitt des Campus Handwerk ist fertig und jetzt auch offiziell übergeben. Die Gebäude an der Carl-Benz-Ring im Gewerbepark Lechenich bieten Platz für 42 Handwerksbetriebe.
Modern und vor allen Dingen funktional, sind die vier länglichen Hallengebäude auf dem Gelände angeordnet. Sie sind zwischen 40 und 100 Meter lang. Alle haben sie ein Flachdach, sind sechs Meter hoch und weiß gestrichen.
Zusammen bieten sie Platz für 42 Handwerksbetriebe. Ausreichend Parkraum ist an den Seiten angeordnet. Schon im Januar waren die Gebäude fertig. „Weil wir von Beginn an darauf geachtet haben, den Zeitplan einzuhalten, konnten wir auch sehr früh mit der Vermietung beginnen“, sagt Peter Ropertz, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft.
Inzwischen sind sämtliche der kleineren und größeren Geschäfts- und Werkstatt-Räume belegt. So konnten sich Tischler, Elektriker, ein Steinmetz, aber auch Maler und Kfz-Betriebe im Campus Handwerk ansiedeln.
Eine „Punktlandung“
Mit Fertigstellung dieser vier Hallen ist auch der erste Bauabschnitt für den Bau des Campus Handwerk im Wirtschaftspark am Carl-Benz-Ring in Erftstadt abgeschlossen. Allerdings können die Hallen in ihrem Inneren immer auch auf die Anforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Mieter angepasst werden. Möglich macht das die modulare Bauweise mit Ständerwerk. So lassen sich die neuen Betriebsstätten mit wenig baulichem Aufwand auch noch erweitern, wie Architekt Raoul Kramer erklärt.
Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer zeigte bei ihrer Begrüßungsrede ganz offen ihre Freude, aber auch ihren Stolz und nannte die Fertigstellung eine „wunderbare Punktlandung“.
Genau 15 Monate vor der offiziellen Eröffnung hatte sie – damals gerade erst wenige Stunden im Amt als Kreishandwerksmeisterin – den Startschuss für den Bau dieses ehrgeizigen und bisher einzigartigen Projektes gegeben: „Und heute wissen wir, dass wir es geschafft haben“, sagte sie.
Gemeinschaftsleistung des Handwerks
Stolz sei sie auch auf die Kreishandwerkerschaft, die in den Campus Handwerk rund 15 Millionen Euro investiert; davon 6,5 Millionen alleine in den ersten jetzt fertigen Bauabschnitt. „Ein Teil des Geldes kommt dabei direkt aus dem Handwerk selber“, betonte Engels-Bremer.
Alle der KH angeschlossenen Innungen hatten im Vorfeld ihre Unterstützung für das Projekt zugesichert und damit auch den entscheidenden Grundstock für die Finanzierung gelegt.
Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) sprach – wie auch schon anlässlich der Grundsteinlegung – von einem „Leuchtturmprojekt“, das enorme Strahlkraft weit über den Rhein-Erft-Kreis hinaus entwickeln werde. Das Handwerk bezeichnete sie als „Rückgrat der Gesellschaft“.
Aus gutem Grund: Im Rhein-Erft-Kreis gibt es Stand Ende 2023 exakt 5.547 Handwerksbetriebe. Mit deutlichem Blick auf die anwesenden Landes- und Bundespolitiker forderte Erftstadts Bürgermeisterin in ihrem Grußwort „mehr Beinfreiheit, weniger Regulierungen und Berichtswesen für unsere Handwerksbetriebe“.
Carolin Weitzel wörtlich: „Hier ist jetzt die sogenannte große Politik gefordert.“ Die Betriebe bräuchten dringend deutlich mehr Flexibilität und Zeit für ihre Kernaufgaben. Auf regionaler Ebene wolle sie alles tun, um das Handwerk zu unterstützen.
Wie wertvoll das Projekt Campus Handwerk sein kann, konnte der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Peter Ropertz, mit einem aktuellen Beispiel aus der Praxis unterstreichen: Ein Handwerksbetrieb aus Erftstadt, der gerade erst die Kündigung für seine Räume erhalten hatte, konnte dann im Campus Handwerk direkt eine neue Heimat für sein Unternehmen finden. „So halten wir mit diesem Projekt auch Betriebe im Ort“, betonte er.
Inzwischen haben die Planungen für den zweiten Bauabschnitt begonnen – den eigentlichen Campus, das Bildungszentrum, wo künftig eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsprojekten gebündelt und noch weiter professionalisiert werden soll.