Handwerk ist innovativ! Der Wesselinger Handwerksbetrieb „Schreinerwehr“ hat den diesjährigen Existenzgründerpreis des Rhein-Erft-Kreises gewonnen. Dieser Erfolg ist nicht nur der persönliche Erfolg von Felix Possel und Georg Willig, die das Unternehmen führen. Es ist ein Erfolg für das Handwerk insgesamt, dessen Innovationskraft seit vielen Jahren ungebrochen ist.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Bereits zum siebten Mal hatten Gründerinnen und Gründer mit einer innovativen und nachhaltigen Geschäftsidee die Chance sich auf den EXISTENZGRÜNDUNGSPREIS RHEIN-ERFT-KREIS zu bewerben. In einem fünf-minütigen Pitch galt es, das Publikum während der futuRE Lounge im MEDIO.RHEIN.ERFT von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen.
Zum Wettbewerb eingeladen waren die drei Finalisten aus dem Rhein-Erft-Kreis mit den besten Geschäftsideen, die eine fachkundige Jury - bestehend aus Vertretenden der Kreissparkasse Köln, ST@RT Hürth (Zentrum für Technologie und Existenzgründung GmbH), Industrie- und Handelskammer Köln, Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Business Center Frechen, brüneo Coworking Spaces sowie der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG) – aus den zahlreichen Einsendungen ausgewählt hatte.
Per Smartphone stimmten die Besucherinnen und Besucher in der Veranstaltung für ihren Favoriten ab. Es gab ein Kopf-an-Kopf-Rennen der ersten beiden Plätze. Mit einem knappen Vorsprung von zwei Prozent konnte sich das Team von „Schreinerwehr“ durchsetzen und erhält das von der Kreissparkasse Köln bereitgestellte Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.
Felix Possel und Georg Willig aus Wesseling bieten mit Schreinerwehr einen ganzheitlichen Ansatz für die energetische Außenwandsanierung nach dem ökologischen Prinzip im privaten und gewerblichen Bereich. Eine nachträglich aufgebrachte Dämmung kann Wärmeleitungsverluste bis zu 90 Prozent reduzieren. Die Verwendung von
Holz als CO2-Speicher trägt zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.
Um Kosten und Zeit bei der energetischen Sanierung von bestehenden Gebäuden zu sparen, bietet Schreinerwehr die Möglichkeit der seriellen Sanierung mit vorgefertigten Fassaden- und Dachelementen einschließlich damit verbundener Anlagentechnik.
Das Publikum honorierte Tim Paulke und Fabian Mierbach (NUNOS), für ihre Geschäftsidee zur biologischen Aufbereitung von Gülle und Gärresten zu einem höherwertigen Düngemittel in einem eigens dafür entwickelten Bioreaktor, mit dem zweiten Platz.
Landwirte und Landwirtinnen werden mit dem rein biologischen Verfahren, ohne Einsatz von Zusatzstoffen, zu ihren eigenen Düngermittelproduzenten. Dadurch können bis zu 20 Prozent Mehrertrag erreicht sowie die Ausgaben für Mineraldünger und Treibstoff deutlich reduziert werden. Die Treibhausgasemissionen sollen sich um 40 Prozent verringern. Das Geschäftsmodell unter der Marke nanuq von Marvin Müller Bader und Fabrice Kathmann zielt darauf ab, die Dekarbonisierung im Schwerlastverkehr voranzutreiben. Eine ganzheitliche Lösung für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten soll durch die Kombination von Hardware, Software und Ladeinfrastruktur
eine effiziente Umstellung auf Elektromobilität ermöglichen. Dafür erhalten sie den dritten Platz.