Auch Traditionen entwickeln sich im Laufe der Jahre weiter. So fand das traditionelle Hoffest der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft in diesem Jahr in einem deutlich modifizierten Rahmen statt. „Wir haben auf das Zelt verzichtet und den Hof als Veranstaltungsort damit für unsere Gäste nicht nur optisch geöffnet“, beschreibt Peter Ropertz, Hauptgeschäfstführer der KH, die Idee. Zudem fanden insgesamt sechs der sieben Lossprechungsfeiern im Heinrich-Nagel-Saal statt.
„Es gibt keine Zukunft ohne das Handwerk!“ Unter dieses Motto hatte Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer in diesem Jahr ihre Rede zum Hoffest gestellt: „Klimawende, Digitalisierung, Elektromobilität, Wohnungsbau - Wir, das Handwerk vor Ort beantworten Tag für Tag die entscheidende Frage, wer das alles umsetzen soll!“
„Einfach machen“ lautet einer der Slogans, mit denen Handwerker an die Aufgaben heran gehen. Wenn es denn mal so einfach wäre! Die Betriebe des Handwerks sind vor Ort, in ihrer Heimat, verwurzelt und leisten ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag. Insofern haben die unmittelbaren Standortbedingungen für sie besondere Bedeutung. Dabei werden sie nur all zu oft durch bau-, umwelt- und verkehrspolitische Auflagen belastet. Seit Jahren wird dem Handwerk ein Abbau der bürokratischen Hürden versprochen. Wirklich viel hat sich da noch nicht getan. Betriebe in den Regionen sind fest mit ihrem Umfeld verbunden: mit Kunden, Mitarbeitern, Auszubildenden und Lieferanten. Die Partner des Handwerks können sich auf hohe Qualität handwerklicher Produkte und Dienstleistungen verlassen. Auf diesem Wege leistet das Handwerk einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz.
Martina Engels-Bremer: „Unsere Handwerksbetriebe sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und zahlen Steuern. In den meisten Fällen fristgerecht, auf jeden Fall aber immer hier in ihrer Kommune.“ Im vergangenen Jahr
hatte die Kreishandwerksmeisterin im Rahmen des Hoffestes angesprochen, dass das Handwerk „Redebedarf“ hat. Das ist auch heute noch so. Inzwischen - so Engels-Bremer - sei man besser ins Gespräch gekommen, als das noch vor einem Jahr der Fall war. Die Kreishandwerkerschaft hat eine Kommunaltour gestartet, in deren Rahmen den Verantwortlichen in den Kommunen über die Themen geredet werden kann, die beide Seiten bewegen. Diese Kommunaltour wird in den kommenden Monaten fortgesetzt. Nicht zuletzt dient aber auch das Hoffest dazu, „besser ins
Gespräch“ zu kommen. Die neue Struktur der Veranstaltung hat sich dabei in diesem Jahr als vorteilhaft erwiesen. So konnte Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer die Gelegenheit nutzen, in diesem Zusammenhang an die Entscheidungsträger in den Kommunen zu appellieren:
„Nutzen Sie unser Wissen als Ressource und binden Sie uns bei Entscheidungen mehr ein. Zum Beispiel bei der kommunalen Wärmeplanung, die ja jetzt ansteht.“ Seit Anfang an ist die Kreishandwerkerschaft in der glücklichen Lage, Partner zu haben - Sponsoren eben - die der KH bei der Finanzierung dieser Veranstaltung tatkräftig unter die Arme greifen: Das sind die Signal Iduna, vertreten durch Gebietsdirektor Frank Bergemann, die IKK classic, vertreten durch Regionaldirektorin Sandra Calmund-Föller und die Kreissparkasse Köln, vertreten durch die Direktorin der Direktion Rhein-Erft, Rita Markus Schmitz!
Für das kulinarische Angebot während des Hoffestes - vorbereitet nach traditioneller Handwerkskunst - waren einmal mehr die Fleischermeister der Innung Rhein-Erft sowie die Meister der Bäckerinnung Köln/RheinErft verantwortlich. Getränke kamen frisch gezapft aus dem Inneren eines sehenswerten Oldtimers.