Vertreter der Kreishandwerkerschaften Rhein-Erft, Bonn-Rhein-Sieg und Paderborn-Lippe haben sich in Berlin mit Vertretern der Bundes-CDU und Bundesfinanzminister Christian Lindner zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Hintergrund der Gespräche waren die zunehmend größer werdenden Belastungen für die zumeist mittelständisch strukturierten Handwerksbetriebe. Im Rahmen des Treffens konnten die Vertreter des Handwerks eine Resolution an den Bundesfinanzminister überreichen.
„Unsere Handwerksbetriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie sind Versorger, Ausbilder, Arbeitgeber und Ausrichter der Energiewende. Allerdings wird es für die Betriebe immer schwieriger, diese wichtigen Aufgaben entsprechend wahrzunehmen. Bürokratische Hemmnisse und gesetzliche Hürden verhindern, dass die Betriebe sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können“, sagt Peter Ropertz, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft.
Das Handwerk fordert die Bundesregierung daher dringend dazu auf, verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schaffen und endlich mit Entlastungen für unsere Betriebe ernst zu machen! Diese Forderung ist Teil eines Manifestes, das der Zentralverband des Deutschen Handwerks unter anderem an Bundeskanzler Olaf Scholz geschickt hatte. „Für uns war es wichtig“, fasst Peter Ropertz den Besuch in Berlin zusammen, „als Vertreter unserer Handwerksbetriebe ganz direkt zu sprechen und dabei auch an ganz konkreten Beispielen aus unserer tagtäglichen Praxis aufzeigen zukönnen, wie ernst die Lage ist.“
Der Nachwuchs- und Fachkräftemangel bremse die Betriebe weiter aus. Die konjunkturelle Lage, gestiegene Rohstoffpreise, eine teurere und zudem unsichere Energieversorgung sowie eine sich weiter zuspitzende Krise am Bau
erhöhten den Druck zusätzlich. Zudem fehle es an der so essentiellen Planungs- und Rechtssicherheit sowie an der Verlässlichkeit politischer Entscheidungen. Das alles habe zur Folge, dass Investitionen, die für die Zukunft der Betriebe und die Zukunft eines leistungsfähigen Staates jetzt so dringend nötig wären, aktuell zurückgestellt würden. Ropertz: „Vor dem Hintergrund der großen Transformationsaufgaben unseres Landes im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energiewende stellt dies eine besorgniserregende Entwicklung dar.“
In den Gesprächen mit Bundesfinanzminister Christian Lindner und dem Generalsekretär der CDU Deutschland, Carsten Linnemann, konnten die Vertreter des Handwerks ihre Position deutlich machen. Selbstverständlich sei das Handwerk bereit, seinen Anteil an der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu leisten. „Aber wir brauchen dazu jetzt auch die passenden Rahmenbedingungen“, so Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer.